Elbauen in Gefahr
Durch den Bau von Deichen hat die Elbe über 80 Prozent ihrer natürlichen Überschwemmungsflächen verloren – und damit die typischen Lebensräume der Auen. Intakte Auen zählen aber zu den wichtigsten Biotopen in Mitteleuropa und sind Lebensräume vieler, teilweise sehr seltener Tier- und Pflanzenarten. Daher ist es besonders wichtig, die verbliebenen naturnahen Auen zu erhalten und miteinander zu vernetzen.
Rettung eines Auenjuwels
Ein besonderes Auenjuwel an der Mittleren Elbe ist die Hohe Garbe, ein wertvoller Auwald mit etwa zwei Quadratkilometern Größe im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Mit typischen Auwaldbäumen wie Eichen und Flatterulmen ist die Hohe Garbe ein bedeutsamer Lebensraum zum Beispiel für Fischotter, Mittelspecht und verschiedene Fledermausarten.
Doch der Auwald war gefährdet, denn ein alter Deich trennte das Waldgebiet von der Elbe. So wurde die Hohe Garbe nicht mehr regelmäßig überschwemmt, Wasser gelangte verzögert in den Auwald und die natürliche Flussdynamik war unterbrochen. Die typischen und teilweise bedrohten Tier- und Pflanzenarten der Auen wurden deshalb nach und nach von Allerweltsarten verdrängt, einer der letzten alten Auwälder an der Mittleren Elbe drohte verloren zu gehen. Auch wurden Teile der Hohen Garbe durch Land- und Forstwirtschaft genutzt, wodurch das ehemals ungestörte, großflächige Auwaldgebiet als Brutgebiet für störungsempfindliche Arten wie Seeadler oder Schwarzstorch beeinträchtigt war.