Steinadler
Wanderer, Bergsteiger und Kletterer, die es dem Steinadler gleichtun und die Faszination der Bergwelt von oben erleben wollen, können ungewollt Störfaktoren im Lebensraum der majestätischen Gleitflieger sein. Es genügt nämlich nicht, allein die Horstbereiche unter Schutz zu stellen. Steinadler benötigen auch ein ausgedehntes Jagdrevier, in dem sie genügend Nahrung finden können.
Projekt
Um die Natur nicht vor, sondern für die Menschen zu schützen, unterstützte die Allianz Umweltstiftung von 1994 bis 2000 ein Forschungsprojekt zum Schutz des Steinadlers im Nationalpark Berchtesgaden. Durch den Einsatz von Peilsendern im Gefieder der Adler wurden deren Flüge erfasst und mithilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS) ausgewertet. Daraus abgeleitete „Risikokarten“ unterstützen nun Bundeswehr, Bundesgrenzschutz, Bergwacht und auch Gleitschirmflieger bei ihrer Flugroutenplanung.
Und nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden werden damit Konfliktpotenziale, etwa durch die Führung von Wanderwegen, ausgeräumt. Damit können die wichtigsten Lebensräume des Steinadlers, seine Jagdreviere sowie Gebiete mit anderen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten besser geschützt werden. So sind Adlerschutz und Tourismus zum Wohle aller kombinierbar.
Leitfaden
Die Erkenntnisse aus dem Projekt sind inzwischen in einem Leitfaden zusammengefaßt. "Der Leitfaden zum Schutz des Steinadlers in den Alpen" wurde als Forschungsbericht Nr. 45 des Nationalpark Berchtesgaden veröffentlicht.
Projektpartner
Verwaltung des Nationalparks Berchtesgaden.
Ort
Infostelle Klausbachtal, am Beginn des Hirschbichltals.
Status
Abgeschlossen.