Trennende Verkehrsschneise
Die meisten Besucher des Englischen Gartens kennen allerdings nur den südlichen Teil des unter Denkmalschutz stehenden Parks. Der Nordteil ist vielen, vor allem den auswärtigen Besuchern, weitgehend unbekannt. Grund dafür ist der Mittlere Ring, eine Stadtautobahn, die den Park seit fast 50 Jahren in zwei Teile trennt.
Über 100.000 Fahrzeuge queren den Park täglich auf der vierspurigen und stauträchtigen Straße, über die nur eine schmale Verbindungsbrücke führt. Zur Behebung der Stauproblematik wird inzwischen ein Ausbau auf sechs Spuren erwogen, der die Schneise durch den Park noch vergrößern würde.
Wiedervereinigung auf Münchnerisch
Als "Gegenentwurf" zu der angedachten Straßenverbreiterung hat die Initiative "Ein Englischer Garten" vorgeschlagen, den Mittleren Ring im Bereich des Englischen Gartens auf einer Länge von etwa 350 Metern in einen Tunnel zu verlegen und auf der Oberfläche den Stadtpark wiederzuvereinen. Auf diese Weise könnten die Parkbesucher den Park wieder in seiner historischen Qualität erleben und ihn so nutzen, wie es sein Planer vor über 200 Jahren vorgesehen hatte.
Machbarkeitsstudie
Die Initiative "Ein Englischer Garten" findet bei allen gesellschaftlichen Gruppen breite Zustimmung. Bürger, Touristen, Politiker und die Wirtschaft würden sich gleichermaßen über die "Wiedervereinigung" des Englischen Gartens freuen. Trotz parteiübergreifender Zustimmung zu "Ein Englischer Garten" wurde von der öffentlichen Hand bisher aber keinerlei finanzielle Unterstützung bewilligt.
Um trotzdem die Machbarkeit des Vorhabens zeigen zu können und die weiteren Diskussionen auf ein fachliches Fundament zu stellen, hat die Allianz Umweltstiftung die Erstellung einer Planungs- und Machbarkeitsstudie unterstützt. Diese wurde von einem renommierten Münchner Planungsbüro bearbeitet und im Juli 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt.