Vom Wallgraben zum Park
Als die Wallanlagen in Frankfurt (Oder) zu Beginn des 19. Jahrhunderts militärisch nutzlos geworden waren, starteten engagierte Frankfurter Bürger eine Initiative: Der Wallgraben sollte zu einer Parkanlage umgestaltet werden. Mit privaten Mitteln legten sie den Grundstock für das ehrgeizige Vorhaben und konnten schließlich sogar den berühmten Gartenkünstler Peter Joseph Lenné als Planer verpflichten.
Von 1834 bis 1845 schuf Lenné auf dem etwa 80 Meter breiten und 900 Meter langen Grundstück dann eines seiner herausragenden Werke. Durch die geschickte Ausnutzung der Höhenunterschiede entstand eine von Wegen, Teichen und einem Flüsschen durchzogene Parkanlage, die einer Gebirgslandschaft nachempfunden ist. Viele Blickachsen und Ausblicke lassen den Park zudem größer erscheinen, als er tatsächlich ist.
Vom Glanzstück zum Sanierungsfall
Nach 1945 verblasste der Glanz des Lennéparks zunehmend. Wege wurden verlegt, Gebäude im Park errichtet, die Modellierung verändert und die Vegetation nicht mehr gepflegt. Das Gartendenkmal Lennépark drohte, zu einer x-beliebigen Grünfläche zu werden.
1998 beschloss die Stadt Frankfurt (Oder), den Lennépark wieder zu einem echten Schmuckstück zu machen und entwickelte ein Sanierungskonzept, das seitdem abschnittsweise umgesetzt wird. So konnte unter anderem der südliche Eingangsbereich in den Park rekonstruiert werden und das Flüsschen der Parkanlage, das Lennéfließ, erhielt im südlichen Bereich seine alte Form und Uferbefestigung zurück.