Gräben und Kanäle
Im flachen Tal der Riß liegt die oberschwäbische Kreisstadt Biberach, deren mittelalterliches Stadtbild mit seinen schmucken Fachwerkhäusern von einer handwerklichen Blütezeit erzählt. Im 15. Jahrhundert gingen von hier aus Leinen- und Hanfprodukte über Venedig und Genua in alle Welt.
In dieser Zeit entstanden Mühl- und Bewässerungs-, Gewerbe- und Entsorgungskanäle. Zum Ableiten des Hochwassers und als Wallgraben zur Verteidigung der Stadt legten die Biberacher bereits 1363 den Ratzengraben an, den sie auch bei der Flachsverarbeitung nutzten. Im 19. Jahrhundert wurden aus hygienischen Gründen zahlreiche innerstädtische Fließgewässer überbaut und Mitte des 20. Jahrhunderts die verbliebenen einbetoniert. Dieses Schicksal blieb auch dem Ratzengraben nicht erspart.